Sind "Fremde" auf Rügen unerwünscht?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ich kann das, was Du schreibst, aus meiner Erfahrung insgesamt nachvollziehen. Als ich 1993 das erste mal auf Rügen war, da hatte ich solche Probleme nicht, bei zwei späteren Besuchen hat sich das Problem allerdings aufgebaut. Zuletzt wollte man mir (mit "man" meine ich die Polizei) sogar das Fossiliensammeln untersagen, obwohl es ausserhalb von Nationalparks auf öffentlichem Grund hierfür überhaupt keine rechtliche Grundlage gibt. Der offensichtlich aufgrund nachhaltiger DDR-Sozialisierung dienstlich entsprechend agierende Beamte setzte sich sogar primär durch. Die Dienstaufsichtsbeschwerde verlief, wie so etwas nun mal verläuft. Das nur als Beispiel.

Jetzt frage ich mich natürlich, woran das eigentlich so liegt. Ich glaube, dass die zweifelsohne schöne Insel Rügen einfach überfressen ist, den Leuten da geht es zu gut. Ähnlich läuft es oftmals auf Sylt, zuletzt habe ich solche Erfahrungen am letzten Mittwoch (11.05.2011) in Greetsiel machen dürfen- schau mal hier: http://www.reisefrage.net/tipp/greetsiel--licht-und-schatten--schlechte-dienstleistung

Also kein Einzelfall, wer schon genug hat, will sich nicht mehr anstrengen.

Also nicht rügenspezifisch, sondern eher typisch für touristische Brennpunkte.

Dänemark ist eine gute Idee, aber ich hätte noch eine Alternative: Die schöne und weitgehend unberührte Insel Poel, an der solche marketingtouristischen Strategien und entsprechende, dekadenzbasierte Konsequenzen bislang vorbeigegangen sind. Bislang!

Vielleicht wäre das etwas für dich!

LG


Moin, ich bin selber Rüganer. Was denkt ihr: Wenn dir die Urlauber die Straße zuparken würden, mit 20 über die Autobahn fahren würden,etc., würdest du da noch ruhig bleiben? Außerdem hängt das mit der Geschichte Rügens zusammen. Das fing an als die ersten Deutschen vor 800 Jahren Rügen überfluteten. Wir Rüganer sehen uns auch nicht als Deutsche, sondern als eigenes Volk.

Mhmm, etwas provokant formuliert, und klar mit Nein zu beantworten. "Fremde" sind auf Rügen durchaus erwünscht. Vor Allem, wenn sie keine Ansprüche formulieren, ihr Geld abliefern und ihre Klappe halten.

Ursachen dafür sind vielschichtig. Zu DDR-Zeiten war King, wer auf Rügen touristische Dienstleistungen anbieten konnte, Konkurrenz gabs kaum. Das wirkt nach in der Denke. Macht diesen Teil der Servicewüste Deutschland noch etwas trockener.

Das -wirtschaftlich durchaus vernünftige- Streben, in der relativ kurzen Saison sich fürs Jahr vollzusaugen, kommt hinzu. Ein paar flotte Verkäufer irgendwelcher überflüssiger Automaten an überforderte Kommunalpolitiker, ein behäbiger öffentlicher Dienst, gemischt mit der etwas rauhen norddeutschen Art, dann landest Du etwa da, wo Du es beschrieben hast.

Der Analyse Seehunds zu satt würde ich in der Tendenz zustimmen.

Ich möchte auch mal meinen Senf dazu geben und kann aus eigener Erfahrung sprechen. Teilweise ist es so, das die Leute in der Saison verheizt werden. Wenn man in 7 Monaten soviel Stunden arbeitet bzw. muss, wie andere das ganze Jahr, dann fällt es einem schon sehr schwer, noch lächelnd hinter der Kasse zu stehen. Pausen werden abgezogen, doch nehmen darf man sie nicht. An Feiertagen wird sich nicht gehalten, den Gästen wird vorgegaukelt, die Bäderregelung setzt alles außer kraft ( keine Kontrollen). Sich wehren würde nicht viel bringen, da man dort keine großen alternative n hat, schnell etwas anderes zu finden.

Das soll keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten sein, denn der Kunde kann dafür nichts.

Aber vllt regt das ganze mal zum nachdenken an.

(achte bitte darauf daß Deine Antwort für den Fragesteller wirklich hilfreich ist) Dieser Satz erscheint immer vor dem beantworten einer Frage. Hallo, ich hoffe ich werde den letzten Beitrag zu dieser Frage verfassen.Denn hilfreiche Antworten suche ich vergebens. Mir stellt sich die Frage warum der Verfasser nicht irgendein Forum zu dieser Thematik aufgesucht hat.Eine erkennbare Unwissenheit über Land und Leute und erst recht über die Entwicklung während und nach dem DDR-Regime läßt durchaus die Frage aufkommen ob derselbige nur Dampf ablassen wollte. Durchaus gibt es berechtigte Kritiken zu einigen Punkten, aber diese in so einer Art darzulegen ist nicht nachvollziehbar.Um zufriedene Feriengäste zu haben ist örtlich noch einiges zu verändern. Und ohne Geld brauchst Du nicht mehr los zu fahren. Übrigens, die Mentalität der Erholungssuchenden hat sich in 20 Jahren auch geändert. Luxus und hohe Ansprüche sind bei vielen schon selbstverständlich. Ein freundliches miteinander weniger. SCHADE ! In keiner Weise kann ich ein "Rügentypisches" Phänomen erkennen. Ich habe noch keinen Parkautomaten zwischen zwei Eichen gesehen. Damit ich dem Hinweis am Anfang noch ein wenig gerecht werde gebe ich dem fragwürdigem Fragesteller (warscheinlich aus den alten Bundesländern) den Tipp: Fahr nach Dänemark. Dann bleibt den Rüganern das meckern erspart. Du wirst auch meckern wenn es alle richtig machen. Ich hoffe Du kannst dänisch ..... Einen schönen Skandinavienurlaub wünscht - Zitteraal


berlincitygirl  03.09.2011, 20:18

Wie bist Du denn drauf? Schon mal auf Ruegen gewesen?

demosthenes 
Beitragsersteller
 17.05.2011, 10:04

@zitteraal:

Eine erkennbare Unwissenheit über Land und Leute...

Ich war schon einige Male auf Rügen und habe dort ja auch die geschilderten Erfahrungen gesammelt.

...warum der Verfasser nicht irgendein Forum zu dieser Thematik aufgesucht hat

Ist REISEFRAGE

demosthenes 
Beitragsersteller
 17.05.2011, 10:13
@demosthenes

Fortsetzung @zitteraal:

Ist REISEFRAGE etwa kein geeignetes Forum für eine Reisefrage?

Und ohne Geld brauchst Du nicht mehr los zu fahren

Selbstverständlich bringe ich Geld mit und bin auch bereit, dieses auszugeben, erwarte dafür aber wenigstens den Ansatz einer Gegenleistung (Parkplatz) und möchte mich nicht demonstrativ unwillkommen fühlen.

Tipp: Fahr nach Dänemark

Da Deine recht ruppige Antwort meine Erfahrungen auf Rügen leider bestätigt, denke ich ernsthaft darüber nach.

Seehund  17.05.2011, 12:49
@demosthenes

@Zitteraal: Wenn man sagt, dass jemand aufgrund seiner regionalen Herkunft, also Westdeutschland, prinzipiell voreingenommen gegenüber Ostdeutschland ist, dann ist das doch eher despektierlich bzw. beleidigend, oder? Was den von mir erwähnten Umgangston des Polizisten und sein dienstliches Gebaren angeht- also den Ton kenne ich aus der DDR, wo ich oft genug war, so alt bin ich schon. Nicht alle Polizisten in Ostdeutschland sind so, habe aber leider mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht.

LG

Seehund  16.05.2011, 20:57

Da ist aber einer beleidigt! Demosthenes hat doch aus Erfahrung gesprochen und ich übrigens auch- man hatte ja 20 Jahre Zeit um Erfahrungen zu sammeln.

Aus deiner pikierten Reaktion lässt sich eines herauslesen: "Dann fahr doch woanders hin"

Wie ich in meiner Antwort gestern schon geschrieben habe:

Wer schon "hat", kann sich so eine Reaktion leisten. Beleidigungen bzgl. der Herkunft des Fragestellers tun ihr übriges. Du hast der Insel ein "gutes" Zeugnis ausgestellt und die Erfahrungen von Demosthenes und auch von mir bestätigt. Gibts auch im Westen...jaja..... ich kanns nicht mehr hören!

LG

moglisreisen  16.05.2011, 21:09
@Seehund

@Seehund: Ich find die Antwort von zitteraal gut! Irgendwie hat er recht... Lg an die Nordsee!:-)

zitteraal  16.05.2011, 21:20
@Seehund

Keineswegs beleidigt ! Tatsachen ! Auf Rügen leidet man an die vergangene Sozialisierung ? So ein Unsinn ! Das schreibt nur jemand mit Unkenntnis oder ebend aus diesr geografischen Ecke. Von Beleidigung keine Spur. Nicht einmal das wird verstanden. Andere Meinung oder Gegenkritik nicht erwünscht ? SCHADE ! ( übrigens immer noch FORUM, und ich mitten drin . . . MIST. OK , mein letzter Kommentar ... oder Antwort ?)

Maxilinde  16.05.2011, 22:08
@Seehund

@ Seehund: DH...so ähnlich habe ich es bei meinem letzten Rügenbesuch empfunden und habe den Rat doch woanders hinzufahren gerne angenommen.

Dazu darf ich bemerken das ich ein Ossi/Wessi bin,man kann mir also keine Unkenntnis unterstellen:-)