Ist eine Rundfahrt mit dem Auto um Sizilien eine gute Idee?
Ich umrunde gerne fremde Inseln, ist das auch für Sizilien eine gute Idee, mit dem eigenen Auto? Oder bleibt man besser an ein oder zwei Standorten und macht Ausflüge, weil bei einer Rundreise zwischendurch zu wenig zu sehen ist?
1 Antwort
Also, ich denke, dass man in 1-2 Wochen durch eine Umrundung der Insel einen schönen Einblick bekommen kann. Ich finde, dass man für (meine Lieblingsinsel) Sizilien niemals genug Zeit hat und ich füge bei jedem Urlaub auch nur zwei-drei neue Stätten hinzu, da es immer welche gibt, wo ich immer wieder hin will :) Zwei Standorte sind schon mindestens wichtig (besser drei), da die Fahrt von der Ostküste (z.B. von Catania, Syrakus oder Taormina) nach Palermo schon recht lang dauert (ich meine, ich habe so drei Stunden in Erinnerung), und damit ist man noch nicht an der Westküste. Als ich das erste Mal in Sizilien war, sagte eine Sizilianerin (die nun in Kanada lebt) zu mir, dass es egal ist, wo man hinfährt, "fahr einfach los und halte an, es ist überall so wunderschön". Sie hat absolut Recht gehabt. Die Westküste rauf und runter zu fahren (also zwischen Syrakus und Messina, Noto vielleicht noch mitnehmend) ist in Tagestouren prima zu schaffen. Wichtige sehenswerte Orte hat ja Gargamel schon beschrieben. Von dort aus kann man dann auch zum Etna oder mal nach Forza d'Agro (Bergdorf entzückend, Szenen aus dem Paten wurden dort gedreht). Vom Parkplatz aus quer rüber zu einer Gaststätte, da gibt es phantastische Pizzen und einen leckeren Limoncello aufs Haus. Toller Ausblick zudem... aber ich schweife ab. Bedenke, dass es immer auch mit dem Auto dauert, die Berge raufzufahren. Der Etna ist z.B. von Taormina schnell erreicht, bis auf den Etna dauert es (und natürlich noch länger, wenn man die Seilbahn oder Jeeps hoch benutzen möchte, dies ist schon eine Tagestour, die man von Palermo aus schlecht machen kann). Die Fahrt durchs Landesinnere von Catania nach Palermo hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten (Piazza Armerina, Enna, Caltanissetta). Von dort aus dann nach Süden, z.B. nach Agrigent. Das dauert aber ein bißchen. Auf der Strecke zwischen Palermo und Messina (die ich schrecklich finde, weil man nie die Küste sieht, sondern ständig durch Tunnel fährt) habe ich noch nichts weltbewegendes entdeckt, aber ich entdecke beständig Neues auf Sizilien. Nächster Standort Palermo, von dort ist der Westen schon per Tagestouren zu entdecken. Ich würde also insgesamt drei Standorte empfehlen, um nicht jeden Tag stundenrund im Auto zu sitzen, einmal an der Ostküste (Taormina ist reizend, Syrakus nicht so überfüllt, Catania turbulent), dann in der Mitte und in/um Palermo für die Westküste. Fürs Auto: die Fahrweise in Catania und Palermo ist für manche gewöhnungsbedürftig. Ich war sogleich begeistert und muss mich in Deutschland nach dem Urlaub immer umstellen, vielleicht wird es Dir ähnlich gehen. Manchen gefällt es weniger, die eher strenge Regeln bevorzugen. Falls Du nicht in Taormina Station machst: fahre lieber nicht mit dem Auto rein. Parke auf dem Parkplatz Lumbi (ist auf dem Weg nach oben ausgeschildert) und nutze den kostenlosen Bus. Es kostet sonst 75€ :) Runter zum Parkhaus kann man auch eine Treppe benutzen und ist in wenigen Minuten wieder unten.
ok danke für den Hinweis! ich bin in der Tat immer über die Autobahn gebrettert, ohne nach Alternativen zu schauen :) und fühlte mich wie in der Schweiz, werde die vorgeschlagene Route das nächste Mal gleich ausprobieren (werde wohl über Weihnachten wieder da sein). Segesta hab ich ebenso wie Selinunt (ebenfalls sehr sehenswert) völlig unterschlagen.
Erstens: Schöne Beschreibung !
Zweitens: Nächstes Mal nicht Autobahn von Messina nach Palermo brettern, sondern Küstenstrasse (SS 113) nehmen. Da gibts dann mehr Meer und auch schöne Orte wie Cefalu, Brolo, San Marco d'Alunzio.
Drittens: Im Süden wäre sicher noch die schön gelegene griechische Tempelanlage von Segesta zu nennen.