Ich würde auch auf jeden Fall fliegen. Es bringt auch nichts die ganze Zeit "zu warten, dass der stirbt" mal ganz plump gesagt. Am Ende ist der Urlaub vorbei und er lebt noch und ihr ärgert euch, dass ihr nicht gefahren seid. Das wäre doch noch viel ärgerlicher. Wenn was passieren sollte in der Zeit, kann man den Urlaub unter Umständen ja auch vorzeitig beenden. Wenn kurz vor Abflug was passiert, tritt die RRV in Kraft. Die anderen Brüder können ruhig auch etwas Verantwortung übernehmen und ihr habt es euch verdient, in den Urlaub zu fliegen.
Jeder Krebspatient ist anders, vielleicht schafft er es ja auch eine Weile. Bei meiner Oma z.B. hat es noch ein halbes Jahr gedauert nachdem klar war, dass es nur noch 4 Wochen dauert. Bei meinem Onkel gab es auch keine Heilungschance, der erste Arzt sagte nach der Diagnose, er solle nach Hause gehen und seine Sachen regeln. Ein anderer Arzt hat ihn dann in eine Studie aufgenommen, in die er eigentlich mit Endstadium nicht reinpasste und heute ist er tumorfrei. Keiner kann es gewiss sagen und genau deshalb solltet ihr auch an euch denken. Es wäre doch auch im Sinne des Vaters, dass ihr euch mal erholt. Fragt ihn, was er denkt. Es isr Quatsch ihn rund um die Uhr zu "bewachen". Für den Fall, dass der Vater stirbt während ihr im Urlaub seid und die anderen Söhne sich nicht richtig kümmern, dann werden sie diejenigen sein, die das schlechte Gewissen haben werden, weil sie nichts getan haben und nicht ihr. Ihr wart die ganze Zeit da, der Urlaub ist lange bezahlt und verdient. Ihr könnt ja auch telefonieren.