Wohin zum Spanisch lernen?

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Hallo Sebastian,

als geburtige Spanierin, ehemalige Spanischlehrerin an der Uni und in der VHS und Kundenbetreuerin bei einem Sprachreisenveranstalter, kann ich dir einiges über das Spanisch lernen erzählen. Im Prinzip ist es egal, wo du Spanisch lernst, denn alle Dialekte sind "richtig" und in den Sprachschulen wirst du überall richtigen Spanisch lernen. Spanisch aus Spanien ist wirklich nicht richtiger als Spanisch als Ecuador, Kolumbien oder Argentinien. Ich würde mich einfach nach dem Wetter und den Preisen richten! Wenn du für länger als ein Paar Wochen fährst, lohnt es sich, weiter weg zu fliegen, weil der teuren Flug durch die niedrige Lebenshaltungskosten kompensiert wird und du etwas anderes als Europa siehst.

Ausserdem wird das Spanisch aus Mittel- und Südamerika von den meisten Deutschen als einfacher wahrgenommen, weil dort kaum Zusammengetztezeiten benutzt werden (z.B. kein "perfecto", sondern nur "indefinido") und weil sie gefühlt langsamer sprechen.

In Südamerika ist Ecuador eine sehr gute Wahl, weil es günstig und ziemlich sicher ist. Kuba ist auch super sicher, aber teuer in Vergleich zu anderen Ländern Mittelamerikas (und ausserdem kannst du da mit der Touristenkarte nicht länger als zwei Monate bleiben). Wenn du mehrere Monaten dort bist, würde ich sogar versuchen, mehrere Länder kennenzulernen, z.B. Ecuador, Mexiko und Argentinien. Hier ein Link dazu: http://www.linguland.com/spanisch_lernen-174.htm

Von der Sprache gibt es natürlich Unterschiede ob du nach Südamerika oder Spanien gehst, um "richtig" spanisch zu lernen sollte man Spanien vorziehen, besonders wenn man es beruflich nutzen möchte.

Sicher gibt es überall gute Sprachschulen, möchte man sich aber noch ausserhalb der Schule mit Leute unterhalten ist es sicher besser wenn man sich 1. von Ausländern fernhält (schliesslich will man ja die Sprache lernen) und 2. in eine Gegend geht wo auch gutes spanisch gesprochen wird. Das beste spanisch wird eindeutig in Salamanca gesprochen. Und da dies eine Universtätsstadt ist bekommt man sicher auch schnell Kontakte.


Mauerblume  31.08.2010, 11:13

Hmm, so würde ich das sicher nicht sagen. Spanisches spanisch ist weder besser noch schlechter als in anderen Ländern und ehrlich gesagt: in Spanien wird teilweise seeehr schnell gesprochen, zum Lernen also nicht so gut geeignet. Und außerdem sind viele Leute dankbar, wenn man das langsamere Spanisch aus vielen südamerikanischen Ländern spricht - international besser zu verstehen

Seehund  31.08.2010, 12:46
@Mauerblume

Da gebe ich Mauerblume absolut recht. Das Español coloquial, also das europäische Schulspanisch, wird gerade mal von 19 Millionen gesprochen, also noch nicht einmal von der Hälfte der Spanier und vielleicht mal 5% der spanischen Muttersprachler weltweit. Ich habe in Lateinamerika spanisch gelernt, also Castellano. Sicher ist den Spaniern bei späteren Besuchen aufgefallen, dass ich Castellano spreche, allerdings hatte ich nie Verständnisprobleme. Ausser mit Andalusiern :-) In Kastilien wird übrigens immer noch Castellano gesprochen, die Unterschiede sind letztendlich nicht so groß, anders als bei Portugiesisch in Portugal und Brasilien.

Hallo Sebastian,
wenn Du nach Lateinamerika möchtest, würde ich einmal über Ecuador nachdenken. Dort wird recht sauberes Spanisch gesprochen Und es gibt eine gute Infrastruktur zum Lernen (Kurse, Gastfamilien). In einigen Ecken der Großstädte muss man etwas aufpassen, insgesamt ist das aber kein Problem. Kolumbien hat auch ein sehr sauberes Spanisch, allerdings sprechen die Leute dort rasend schnell und das Land ist nicht unproblematisch. In Peru und Bolivien wird recht langsam gesprochen, teilweise ist die Sprache sehr reich an Lehnworten aus indianischen Sprachen. Also doch Ecuador? Hier schon mal ein Link hierzu, ich persönlich habe keinen Kurs gemacht, weil ich keine Zeit hatte: http://overture.ef.com/master/welcome/sem/ef0905a/index.asp?ps=y&p=ils,lt,ly&ctr=DE&etag=OTDESLTEC_00