Ist trendtours insolvent?
Offenbar haben viele Kunden von trendtours Probleme mit der vertraglich versprochenen Rückzahlung von eingezahlten Buchungsbeträgen bei ordnungsgemäßer Stornierung.
Wir (zwei Personen) haben eine Reise ins Baltikum für Ende April 2020 gebucht. Wegen der wegen Covid-19 von trendtours abgesagten Reise wollten wir die eingezahlten Beträge (Buchungs-Anzahlung und Restbetrag) erstattet haben. Wir wären bei einer entsprechenden Korrespondenz wegen der Corona-Krise und den dadurch entstanden großen finanziellen Problemen bei den Touristikfirmen auch zu „Zugeständnissen“ bereit gewesen.
Zu einer derartigen Vereinbarung kam es aber gar nicht, weil trendtours uns einfach mitteilte, sie hätten unsere ausgefallene Reise schon für das nächste Jahr umgebucht, wir sollten nur noch den Termin schreiben, wann wir reisen wollten – wir können im nächsten Jahr gar nicht(!) fahren. Unsere Briefe wegen unserer Absage, dieses „Angebot“ wahrzunehmen, blieben bis heute unbeantwortet.
Stattdessen bekamen wir Mitte Juni einen Gutschein nur über den Restbetrag unserer Einzahlung. Telefongespräche waren anfangs gar nicht möglich, da wegen „Überlastung der Mitarbeiter“ keine Verbindung zustande kam. Als wir dann mehrfach mit Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern sprachen, waren diese sehr freundlich und eigentlich auch hilfsbereit, aber eine entsprechende schriftliche Reaktion oder Rücküberweisung fand nicht statt.
Jetzt, nach einem weiteren Brief, jetzt mit Fristsetzung und Androhung von rechtlichen Schritten, kam auch keine schriftliche Stellungnahme. Erst bei einem Anruf am Tag der Fristsetzung (21.08.2020) erfuhr ich von der Mitarbeiterin am Telefon, dass ich meinen Gutschein deaktivieren lassen müsse, dann würde ich auch mein Geld „kurzfristig“ erhalten. Mal sehen…
Ich finde, so kann man man nicht mit Kunden umgehen, wenn man als Firma weiterhin Bestand haben will. Aber bei diesem Ablauf muss ich annehmen, dass trendtours entweder nicht zahlen will, keine Zukunft mehr sieht oder vielleicht sogar insolvent ist. Wir sind inzwischen zu Zugeständnissen nicht mehr bereit.
2 Antworten
Jetzt haben so viele Unternehmen ihre Rückerstattungspolitik neu reguliert, und es ist besser, zunächst nichts zu buchen, sonst bekommen Sie am Ende nie Ihr Geld zurück.
Da hilft nur: Sehr kurzfristigen Termin setzen nach Deaktivierung dann die 30 Euro investieren und einen Mahnbescheid loslassen.
Von einer Insolvenz ist momentan noch nix bekannt. Dass es allen Reiseveranstaltern schlecht geht, ist allerdings klar. First come, first pay. Hoffentlich.
Ungeachtet des kundenunfreundlichen Umgangs haben derzeit alle Reiseveranstalter noch ein erhebliches Problem mit den Fluggesellschaften: Die kassieren sofort und geben nur verzögert zurück. Das geht in die Milliarden.
Konkret: Die Fluggesellschaften haben einen kostenlosen Kredit von den Kunden- egal ob Private oder Veranstalter. Darüber ging in der Tat schon mancher Veranstalter pleite. Eigentlich ein Unding.