2018 Reise mit World-Insight nach Südamerika (28-tägige Rundreise durch Brasilien, Argentinien, Bolivien, Peru, Equador mit Galapagos)
Wir haben die Reise gebucht, weil uns das Konzept gefallen hat, das auf viel Freiheit der einzelnen Gruppenmitglieder setzt und die gemeinsamen Gruppentermine für Besichtigungen und Essen nicht häufiger als nötig ansetzt. Zurück blickend hat uns auch gefallen, dass wir bis auf einige „Stresssituationen“ (s.unten) nie das Gefühl hatten unter Zeitdruck zu sein, obwohl wir doch ein strammes Besichtigungsprogramm hatten. Die gebuchten Ausflüge auf dem Salar de Uyuni, auf dem Titikakasee und auf Galapagos waren alle sehr gut, von der Organisation, der Verpflegung und der Reiseleitung her. Die Unterkünfte waren häufig nicht besonders, entsprachen aber unseren Erwartungen von 2 und 3 Sterne Hotels im Großen und Ganzen. Und der Preis war mit 5200 € sehr günstig. Leider dann auch die Gesamtqualität:
Denn nun zu den Kritikpunkten: der Reiseablauf liest sich beeindruckend, gerät aber mächtig ins Schleudern, wenn irgendetwas nicht wie geplant abläuft, was aber zur Regel gehört (z.B. war jeder 2. Flug bis zu 7 Stunden verspätet, oder wurde gleich auf den Folgetag verschoben). Dafür kann der Veranstalter nichts, aber wie geht er damit um? So läßt uns unserer Reiseleiter am Flughafen in Iguaszu einfach stehen, nachdem die Verspätung mit 7 Stunden angegeben wird bzw. unklar ist, ob wir an dem Tag überhaupt noch abfliegen. „Ihr seid jetzt das Problem der Fluggesellschaft, nicht mehr meins“, sagt er uns, schaltet sein Handy aus und ist unerreichbar. Wir kümmern uns selbst vor Ort um Umbuchungen, holen eingecheckte Koffer vom Flugfeld, telefonieren und schreiben an die Organisation des Folgetages, wann wir ankommen. Ein ganzer Tag nur am Flughafen.
Leider kein Einzelfall. Z.B. als der Flug von Uyuni nach La Paz einfach auf den nächsten Tag verschoben wird - auch dafür kann der Veranstalter nichts - für das was folgt dann schon: denn ersatzweise sollen wir in einem Hotel in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden (je 4 Personen in einem Familienzimmer ohne Zimmertüren und mit einer Gemeinschafts- Toilette/Bad). Nachdem sich die gesamte Gruppe trotz angestrengter Überzeugungsversuche unserer Reiseleiterin weigert, derartig untergebracht zu werden, bekommen wir dann jedes Paar doch ein eigenes Zimmer, zwar ungeputzt aber immerhin. Als Zumutung empfinden wir, dass die Toilette des Nachbarzimmers ein Lüftungsfenster in unser Schlafzimmer hat, sodass wir alle Gerüche und Geräusche des Toilettengangs unserer Nachbarn 1 zu 1 miterleben.
Diese Reihe ließe sich noch fortsetzten. Die Beispiele illustrieren, wie die Organisation von World-Insight mit Problemsituationen umgeht. Die vor Ort gebuchten Reiseleiter vermittelten nicht den Eindruck sich mit der Firma zu identifizieren (auch wenn sie Shirts mit World-Insight Signet trugen) und überließen uns uns selbst, wenn es darauf ankam. Wenn niemand von Seiten des Veranstalters sich während der Reise wirklich verantwortlich fühlt, kommen Gruppenprozesse in Gang, die, wenn sie nicht aufgenommen werden, einen negativen Gesamteindruck hinterlassen. So auch in unserer Gruppe: schlechte, häufig gereizte Stimmung. Wir hatten während der Reise insgesamt 11 Reiseleiter, das ist wie ein Staffellauf, leider klappte des häufigeren die Stabübergabe nicht.
Noch klarer: vor der Reise bekamen wir eine Informationsbroschüre, in der eine Mailadresse als hotline genannt wurde, an die man sich bitte schon während der Reise mit Hinweisen oder Beschwerden wenden sollte, damit noch während der Reise reagiert werden könne. Ich habe während der Reise 2 Mails geschickt, darauf jedoch keine Antwort, nicht mal eine Eingangsbestätigung erhalten. In dieses Bild paßt auch, dass ich schon seit 4 Wochen auf eine Reaktion auf meinen Brief an den Geschäftsführer von world-insight warte.
Eine solche "Kunden-Nichtorientierung" waren wir von Studiosus und Ikarus nicht gewohnt. Wahrscheinlich war die Reise dann doch einfach zu billig.