Ich bin Schweizer, gehöre also zu denen, die du fragst.
In allen Ländern gibt es Gegenden, die als (gast)-freundlich gelten und andere, die "kalt" wirken. In der Schweiz gelten die Berner als gemütlich-freundlich (wegen ihrem langsamen Dialekt) und die Zürcher als grob. Wenn man aber selber ein Zürcher ist, empfindet man Zürich nicht als grob.
Ein Zweisprachiger, wirkt arrogant, wenn er französisch spricht, aber freundlich, wenn er Zürcher-Dialekt redet. So subjektiv und unlogisch ist das!
Für Schweizer wirken die Berliner arrogant, die Münchner aber freundlich. Kennt man aber nur die Münchner, wird ihnen aber mit Misstrauen begegnet.
Da die Deutschen aber generell die Sprache besser beherrschen als zB. Oesterreicher oder Schweizer, fühlen sich viele Leute durch die deutsche Perfektion bedroht. Dazu kommt die Erinnerung an die NS-Geschichte. Deshalb traut man den Deutschen nicht. Die Deutschen sind zu stark und haben das in der Geschichte brutal ausgelebt. (Das ist der emotionale Hauptgrund, warum sich die Schweiz weigert, der EU beizutreten).
Wenn ich Deutsche persönlich kenne, stimmen diese Vorurteile nur bedingt. Ich habe sogar einen Freund, der in Hessen wohnt und sehr menschlich und nett ist (was mich - das muss ich zugeben - eigentlich immer erstaunt. Das zeigt aber auch, wie das Vorurteil gegenüber den Deutschen unterschwellig vorhanden ist).
Wenn bei Fussballspielen (D gegen irgend jemanden) die Deutschen gewinnen, herrscht auf der Strasse betretenes Schweigen. Wenn jedoch das andere Land gewinnt, hupen die Autos und jubeln die Leute - gleichgültig, wer die andere Nation ist. (Betrifft mich nicht, denn Wettkämpfe interessieren mich nicht).
Was die Deutschen tun könnten:
- Ihre Perfektion nicht betonen, sondern diskreter sein. ("Deutsche Gründlichkeit" gilt hier als Schimpfwort.)
- Geduld haben, bis die Erinnerung an das 20. Jahrhundert verblasst ist. (Dauert noch eine Generation).