Ja, leider sind noch viele Schaeden zu sehen. Ich wohne in Christchurch, und was zu sehen ist, ist eher weniger auffaellig als das, was nicht mehr zu sehen ist. Die Innenstadt erscheint mittlerweile recht leer; man steht vor einer leeren Flaeche und fragt sich, was hier einmal war, obwohl man zigmal daran vorbeigelaufen ist. Man sieht schon noch einige sehr alte - z.T. erhaltenswuerdige - Gebaeude, die noch zerstoert dort stehen, wie z.B. die "cathedral" im Square, ueber deren Neuaufbau oder Umbau heftig diskutiert wird. Ansonsten musste viel mehr abgebrochen werden, als man zuerst angenommen oder gesehen hat. Auf diesen Flaechen wird die Stadt jetzt neu geplant. Es wird noch weitere Gruenguertel geben, und besondere Bereiche sind vorgesehen fuer Krankenhaus und Aerzte, fuer Ausbildung und Universitaet, fuer Maoribelange etc. Die "rote Zone", in die man immer noch nicht hinein darf, ist aber schon sehr klein geworden. Und was positiv ist: Es gibt in der Fussgaengerzone ein "Re:Start" Zentrum, wo ein Containereinkaufsviertel entstanden ist, das von vielen fuer so schoen gehalten wird, dass man es behalten sollte. Viele Einrichtungen sind auch wieder offen wie z.B. das Canterbury Museum mit sehr guten Sonderausstellungen oder die Gondel auf die Port Hills. Es lohnt sich durchaus, Christchurch zu besuchen, und die Erdbebenschaeden betrafen auch nur Christchurch und die engere Umgebung. Die eigentlichen Probleme betreffen die Menschen, die z.T. immer noch nicht wissen, ob ihr Haus von der Versicheruing wieder aufgebaut oder repariert wird, ob ihr Stadtteil ueberhaupt wieder freigegeben wird etc.
Also: Wenn man noch Schaeden sehen moechte: kein Problem, aber wir freuen uns eher ueber jedes fertiggestellte Gebaeude! Christchurch wird sehr sehenswert bleiben.