Welche italienische Region bietet die "beste" Küche und gastronomische Abwechslung für Touristen?
Welche Küche die beste ist, lässt sich bestimmt nicht objektiv beantworten. Aber in welcher italienischen Region findet man als Tourist am ehesten viel Abwechslung und ein gastronomisches Paradies?
2 Antworten
Ich, als Fleischliebhaber, wäre schwer für die Toskana (insbesondere das Chianti-Gebiet). Sage nur Bistecca Fiorentina. Ein Traum. Wobei das der Küche der Toskana nicht gerecht wird, da sie so einiges mehr zu bieten hat (auf Elba z.B. tolle Fischgerichte aller Art). Ein bisschen abseits der bekannten Orte findet man absolute Highlights für wenig Geld.
Und die Küche dort ist seeeeehr vielseitig (im Ggs. zu der Region um Neapel zum Beispiel, ist halt ein bisschen bodenständiger, einfacher, dafür mehr Fisch). Die Toskana hat ja auch weinmäßig so einiges zu bieten, sage nur Brunello, Sassicaia mmmh.
Ich kenne ja relativ viel von Italien und würde einfach mal sagen, egal wo du hinkommst, du wirst tolle Osterie, Trattorie und Ristoranti finden, die keine Wünsche offen lassen.
Abgesehen davon hat z.B. auch Südtirol eine ganz eigene und hervorragende Küche.
Für mich hat Italien generell (neben der deutschen) eh die beste und vielseitigste Küche.
"Die Küche des Piemont
Das Piemont ist eine Region, in der Essen und Trinken sehr ernst genommen werden. Die Region ist bekannt für seine kräftigen Aromen und delikaten Kompositionen, die jedem Gericht eine fantasievolle Note verleihen. Weißer Trüffel, der König aller piemontesischen Produkte, wird während der Herbstmonate von den „Trifolau“ gesammelt. Ursprünglich von Trüffelschweinen begleitet, werden heute kleine Mischlingshunde eingesetzt. Sie durchkämmen die Waldgebiete und erschnüffeln die unterirdischen Knollen. Gourmets schwelgen zu dieser Zeit in klassischen Trüffelgerichten.
Das Novara-Gebiet bietet eine Vielzahl wundervoller Reisgerichte. Eines der bekanntesten Gerichte ist Panissa eine gesunde Mahlzeit aus Reis, Gemüse, Bohnen, Salami, Schweineleber, Schmalz und Wein, die oft an Feiertagen serviert wird.Bekannt sind die piemontesischen Gerichte Bagna Cauda und Bollito Misto. Bagna Cauda ist eine scharfe Mischung aus Knoblauch, Sardellen und Öl, die auf einer kleinen Wärmeplatte in der Tischmitte platziert wird und als scharfer Dip köstlich zu rohem Gemüse wie Paprika und Artischocken schmeckt.
Bollito Misto ist eine Auswahl gekochter Fleischstücke, die gerade so viel Fett haben, dass das Fleisch sehr zart wird. Das Gericht wird heiß serviert, dazu gibt es eine smaragdgrüne Sauce aus Petersilie und Sardellen, die „bagnet vert“. Alternativ wird eine rote Sauce gereicht, ein Tomaten- und Paprika-Dip, „bagnet russ“ genannt. Generell ist Fleisch im Piemont sehr beliebt. Saisonabhängige Gerichte und reichhaltige Fleischmahlzeiten von Rind, Rebhuhn, Fasan und Wild werden gerne aufgetischt. Früher hielten sich die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe mindestens ein Schwein. Aus diesem Umstand wurde eine Vielfalt von originellen Rezepturen entwickelt, um jeden nur denkbaren Teil zu verarbeitenNeben der schmackhaften Küche, ist die Region berühmt für seine süßen Gaumenfreuden.
Die Kunst, Schokolade herzustellen, wurde im späten 17. Jahrhundert in Turin geboren, als diese „food of the gods“ aus Amerika eintrafen. Heute sind die beliebtesten Sorten Gianduiotti, dreieckige Haselnuss-Schokolade, sowie Torta Gianduia, ein Kuchen der mit Haselnüssen, Schokoladencreme, Cognac und Aprikosengelee hergestellt wird.Die Liste der süßen Speisen ist nahezu unendlich und reicht von dem brüchigen Haselnuss-Honignougat oder Torrone, über Baci di dama (Küsse der Damen), runde Nussschokoladen Plätzchen, bis hin zu Amaretti und gefüllte Windbeutel. Die wahrscheinlich bekannteste piemontesische Spezialität Zabaglione wird aus Eiern, Zucker und Moscato-Wein hergestellt.
Zu den Dingen, die man wirklich probieren sollte, gehören auch die Agnolotti. Das sind kleine Ravioli, gefüllt mit Fleisch und Kräutern, die mit geschmolzener Butter oder einer fleischhaltigen Sauce serviert werden. Auch heute noch gilt dieses Pastagericht traditionell als Festessen.
Der hohe Anspruch der piemontesischen Küche wirkt sich auch auf die regionale Käse- und Weinvielfalt aus. Die unterschiedlichsten DOP zertifizierten Käsesorten kommen aus verschiedenen piemontesischen Gebieten: Bra, Robiola di Roccaverano, Murazzano, Castelmagno, Raschera, Bättelmatt.
Als weitere gastronomische Spezialität der Region gelten die hervorragenden DOC und DOCG zertifizierten Weine aus dem Piemont. Zu den bekanntesten gehören der Barolo, der Barbaresco und der spritzige Asti Spumante.
Die Küche des Piemont hat einen überlegenen Platz in der Gastronomie. Ganz gleich, ob wilde Pilze oder Trüffel, reichhaltiges Fleisch oder Forelle aus den Bergflüssen, feinster Käse oder die populäre Polenta, die Speisen dieser Region sind immer ein Erlebnis."
Quelle: http://www.sacla.it/sitinazioni/germania/pagine/de/aspassoperlitalia/piemonte.lasso?-session=saclashop_de:42F941930c5b217341gmw1085221